Emilys Geheimnis by Kessler Liz

Emilys Geheimnis by Kessler Liz

Autor:Kessler, Liz [Kessler, Liz]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


JW Drei: Schlechter Einfluss

JW beschwert sich weiterhin über das Urteil.

Mürrisch und schwierig.

JW Acht: Verbesserung

Beobachtete Person hat sich an das Gefängnisleben gewöhnt.

Einsichtigeres Verhalten.

JW Elf: Isolation

Mit anderen Gefangenen offen über Operation Einsame Insel gesprochen.

Einzelhaft — drei Tage.

»Operation Einsame Insel!«, flüsterte Shona. »Also ist es doch wahr. Es gibt solch einen Ort! Irgendwo leben Meerleute und Menschen zusammen.«

»Woher weißt du, dass das gemeint ist?«, fragte ich. »Es könnte alles Mögliche bedeuten.«

Wir lasen weiter.

»Das ergibt alles keinen Sinn«, sagte ich und schwamm hin und her, um meine Gedanken anzuregen.

Shona blätterte weiter den Ordner durch. »Es sind fast nur Zahlen und Daten und eigenartige Anfangsbuchstaben.« Sie schloss die Akte. »Das ist für mich Flosse wie Schwanz.« Sie holte eine neue Akte aus der Truhe heraus. »Hör mal zu«, sagte sie. »Projekt Leuchtturm. CFB übernimmt Brightport-Leuchtturm, bis das Problem Windfang gelöst ist. Erdgeschoss-Zugang umgebaut. Zeitweilige Unterstützung durch Sirenen verfügbar, betreffs ›unzuverlässigem‹ Scheinwerfer. Voriger Leuchtturmwärter: G-Droge und Entfernung vom Ort des Geschehens.« Shona schaute auf.

»Was sollen wir nur tun?«, flüsterte ich.

»Was können wir überhaupt tun? Aber hör mal — immerhin hast du deinen Vater gefunden.«

Meinen Vater. Die Worte klangen komisch. Irgendwie nicht so ganz richtig. Noch nicht. »Aber ich habe ihn doch noch gar nicht gefunden«, sagte ich. »Das ist es ja. Das Einzige, was ich gefunden habe, ist eine blöde Akte, die völlig unverständlich ist.«

Shona legte den Ordner weg und sagte: »Das tut mir Leid.«

»Hör mal, Shona, wir wissen, dass Jake mein — mein Vater ist, oder?«

»Ohne Zweifel.«

»Und wir wissen, wo er ist?«

»Jaaa, schon.«

»Und er kann nicht heraus. Er ist eingesperrt. Und er hat mich nicht freiwillig verlassen.«

»Ich bin sicher, dass er das nie wollte...«

»Dann müssen wir zu ihm.«

Shona sah mich verständnislos an.

Ich legte die Akten zurück in die Truhe und ließ das Schloss einschnappen.

»Komm, wir schwimmen los!«

»Schwimmen los? Wohin?«

»Zum Gefängnis.« Ich drehte mich um und sah sie an. »Ich muss ihn finden.«

Shona schwenkte sachte ihren Fischschwanz. »Emily, es ist meilenweit weg.«

»Wir sind Meermädchen! Wir können doch problemlos lange Strecken schwimmen.«

»Ich schaffe das vielleicht, aber es ist eindeutig zu weit für dich. Denk daran, du bist nur ein halbes Meermädchen.«

»Willst du damit sagen, ich bin nicht so gut wie du?« Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich dachte, wir wären Freundinnen. Ich dachte sogar, du wärst meine beste Freundin.«

Shona bewegte ihren Fischschwanz etwas heftiger. »Wirklich?«, sagte sie. »Ich will auch, dass du meine beste Freundin bist.«

»Du hast eine komische Art, es zu zeigen. Du willst mir nicht einmal helfen, meinen Vater zu finden.«

Shona wand sich. »Ich glaube nur nicht, dass wir es so weit schaffen. Ich weiß nicht einmal genau, wo es ist.«

»Aber wir werden es nie wissen, wenn wir es nicht versuchen. Bitte, Shona. Wenn du wirklich meine beste Freundin bist, dann hilfst du mir.«

»Also gut«, sagte Shona und seufzte. »Wir versuchen es. Aber ich will nicht, dass du mitten im Meer plötzlich nicht mehr weiterkannst. Wenn du müde wirst, musst du mir Bescheid sagen, dann kehren wir um, versprochen?« Ich schob die Kiste unter den Tisch zurück. »Versprochen.«



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